Call for PapersGegenseitige Beeinflussung von Kriminalität und Kriminalistik

Zwei Bücher liegen aufgeschlagen auf einem Tisch.
Interessierte können bis zum 30. September 2024 ihre Artikel einreichen

Zweieiige Zwillinge? Sammelband zur gegenseitigen Beeinflussung der Entwicklung von Kriminalität und Kriminalistik

Kriminalität und deren Bekämpfung unterliegen seit jeher permanenten Veränderungen. Durch den gesellschaftlichen Wandel und die damit einhergehende Weiterentwicklung von technischen Möglichkeiten, werden fortlaufend neue Modi Operandi ermöglicht, auf welche die Polizei mit teilweise ebenfalls neuen kriminalistischen Mitteln reagiert. Entwicklungen in der Kriminalität und der Kriminalistik können somit als sich gegenseitig beeinflussende Prozesse angesehen werden.

Die Besonderheit dieser Art gegenseitiger Beeinflussung von Kriminalität und Kriminalistik ist allerdings, dass solche Entwicklungen nicht zwangsläufig bei jeder gesellschaftlichen oder technischen Veränderung stattfinden. Vielmehr kommt es darauf an, wie bedeutend die Gesellschaft durch ein kriminalitätsrelevantes Ereignis betroffen ist und ob dieses sodann von interessierten Agierenden aufgegriffen und vorangetrieben wird. Der moralischen und emotionalen Aufladung des kriminalitätsrelevanten Ereignisses kommt hierbei eine entscheidende Bedeutung zu.

Polizeihistorisch betrachtet, lassen sich auf diese Weise viele konkrete kriminalitätsrelevante Ereignisse und Entwicklungen rekonstruieren, die auf gesellschaftliche oder technische Veränderungen zurückzuführen sind und – mit einer gewissen Verzögerung (Latenz) – durch bestimmte Agierende aufgegriffen wurden und letztendlich die Polizeiarbeit nachhaltig verändert haben. Beispielhaft sei hier die Einführung der Rasterfahndung durch das Bundeskriminalamt (Horst Herold) genannt, was im Wesentlichen auf die Terrorakte der RAF zurückgeht. Andere Beispiele lassen sich auch für die Veränderung von Taktik und Ausrüstung der Polizei nach den Schulamoktaten finden.

Der angehängte „Call for Papers“ beschreibt das Vorhaben zum geplanten Sammelband genauer. Das im Call aufgeworfene Dreiecksmodell soll hierbei den roten Faden zwischen den Beiträgen gewährleisten. Mit Blick auf die Polizeihochschulen würde darüber hinaus auch ein Buch geschaffen, dass für viele Studierende als Nachschlagewerk dienen könnte.

Formalia

Die einzelnen Beiträge sollten nur einen relativ kurzen Umfang von etwa zehn Normseiten haben. Gesucht werden Beiträge, die besonders kriminalitätsrelevante Ereignisse im oben genannten Sinn fokussieren und welche die Polizeiarbeit maßgeblich beeinflusst haben. Der Sammelband ist dabei interdisziplinär ausgerichtet und fokussiert sämtliche wissenschaftliche Disziplinen, die einen Bezug zur Entwicklung von Kriminalität und Kriminalistik aufweisen (beispielsweise Kriminalistik, Kriminologie, Polizeiwissenschaft, Naturwissenschaften, Psychologie, Soziologie und Geschichte). 

Der Sammelband soll voraussichtlich Ende 2024, spätestens im ersten Quartal 2025, im Verlag für Polizeiwissenschaften erscheinen. Die Frist für die Einreichung der einzelnen Artikel ist der 30. September 2024. Herausgeber sind Prof. Dr. Felix Bode (HSPV NRW), Prof. Dr. Stefan Kersting (HSPV NRW) und Prof. Dr. Harald Kania (HS Bund).

Bei Interesse können Sie Ihre Beitragsvorschläge/-ideen gerne kurz skizzieren und per E-Mail an Prof. Dr. Felix Bode (felix.bode(at)hspv.nrw.de), Prof. Dr. Stefan Kersting (stefan.kersting(at)hspv.nrw.de) oder Prof. Dr. Harald Kania (harald.kania(at)hsbund.de) senden, um inhaltliche Doppelungen zu vermeiden.