Verkehrsrecht mitgestaltenExkursion zum 55. Verkehrsgerichtstag 2017 in Goslar

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Oberseminars „Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland und Europa bis 2020“.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Oberseminars „Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland und Europa bis 2020“.

Exkursion zum 55. Verkehrsgerichtstag 2017 in Goslar

Im Rahmen des Oberseminars „Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland und Europa bis 2020“ organisierte unser Dozent Peter Schlanstein eine Exkursion zum 55. Deutschen Verkehrsgerichtstag in Goslar.
Anfänglich im Jahre 1963 mit etwa 200 Teilnehmenden begonnen, stellt diese Tagung mit mittlerweile rund 2.000 Verkehrsexpertinnen und -experten (sowohl aus staatlichen als auch aus privaten Institutionen) das bedeutendste Symposium des deutschen Verkehrsrechts dar. Die zum Abschluss der Tagung verabschiedeten Empfehlungen aus den unterschiedlichen Arbeitskreisen haben in der Vergangenheit bereits mehrfach Berücksichtigung in der deutschen Gesetzgebung gefunden.

Um an dieser Veranstaltung teilnehmen zu können, wurden wir um 05:00 Uhr von einem Bus der Polizei Nordrhein-Westfalen von Münster aus nach Goslar gefahren, wo wir gegen 08:30 Uhr eintrafen und unsere Zimmer in der für uns gebuchten Jugendherberge beziehen konnten. Anschließend ging es weiter zum Ort der Auftaktveranstaltung, welche traditionell in der Kaiserpfalz stattfand. Beherbergte diese ab dem 11. Jahrhundert zahlreiche Kaiser, so bot sie an diesem Tag den Rednerinnen und Rednern im großen Sommersaal vor Wislicenus Wandgemälde einen würdigen Rahmen. Daher verwunderte es nicht, dass es sich Günther Oettinger als neuer EU-Kommissar für Haushalt und Personal nicht nehmen ließ, im Rahmen der Tagungseröffnung seinen Plenarvortrag „Europa auf dem Wege in die digitale Zukunft“ zu halten.

Anschließend begann nach einer ausgiebigen Mittagspause die Arbeit in den verschiedenen Arbeitskreisen. Aus unserem Seminar entschieden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Themen „AK II –Unfallursache Smartphone“, „AK III – Senioren im Straßenverkehr“, „AK V – Medizinische Begutachtung von Unfallopfern“ sowie „AK VII – Fortschritt statt Rückzug? Die Rolle der Polizei bei der Verkehrsüberwachung“.
Sowohl unter den Teilnehmenden als auch unter den Referentinnen und Referenten aller Arbeitskreise befanden sich ausschließlich ausgewiesene Fachleute aus staatlichen Einrichtungen der Judikative, Legislative und Exekutive sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft. In allen Arbeitskreisen wurde im Anschluss an die gehaltenen Vorträge der geladenen Referentinnen und Referenten zur aktiven Teilnahme an einer gemeinsamen Diskussion zur Beschlussfindung eingeladen.
Während sich im AK II eine bis in den späten Abend andauernde Diskussion entwickelte, bei der gegensätzliche Meinungen aufeinandertrafen, stand im AK VII der Erfahrungsaustausch zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter aus der polizeilichen Praxis mit Behördenangehörigen von Bund und Ländern im Vordergrund. Seit diesem Tage kann ich aus Erfahrung sprechen, wie es sich anfühlt, sich selbst einmal vor solchen Fachleuten zu Wort zu melden und eigene Gedanken in die Diskussion einzubringen. Umso ehrenvoller empfand ich es, als zum Abschluss meine eigene Formulierung in einen Absatz der Beschlussfassung aufgenommen wurde.

Da die Teilnehmenden der verschiedenen Arbeitskreise ihre Themen generell sehr interessant, praxisnah und kontrovers diskutierten, aber vor allem auch das Miteinander der Akteure an dieser Veranstaltung bemerkenswert war, gingen die beiden Tage in Goslar zügig um.
Abschließend spreche ich sicherlich für alle aus meinem Seminarkurs, wenn ich unserem Dozenten Peter Schlanstein für die Organisation und unserem Fahrer Jürgen Potthoff sowie unseren Begleitern Wolfgang Vollmar, ebenfalls Lehrender an der FHöV NRW, Florian Wozny und Eva Düthmann für die hervorragende Betreuung danke.


Patric Waesch
Kommissaranwärter des EJ 2014 und Student an der FHöV NRW, Studienort Münster