Ungewohnt, kreativ, produktivOpen Space Veranstaltung des Fachbereichs Polizei

  • Die Veranstaltung fand im Foyer der Zentralverwaltung der FHöV NRW statt.
    Die Veranstaltung fand im Foyer der Zentralverwaltung der FHöV NRW statt.
  • Die Teilnehmenden diskutierten über die weitere Entwicklung des Fachbereichs Polizei.
    Die Teilnehmenden diskutierten über die weitere Entwicklung des Fachbereichs Polizei.
  • Die Veranstaltung lieferte viele gute Ideen.
    Die Veranstaltung lieferte viele gute Ideen.

Open Space Veranstaltung des Fachbereichs Polizei

Am 9. Dezember 2016 fand die lange geplante und mit Spannung erwartete Open Space Veranstaltung des Fachbereichs Polizei statt, in der Vertreterinnen und Vertreter aller Ausbildungs- und Entscheidungsträger auf ungewöhnliche Weise zusammen an der Weiterentwicklung des Fachbereiches und damit auch an der weiteren Entwicklung des Studiengangs arbeiteten. Das Zusammentreffen bot, wie es für Open Space Konferenzen üblich ist, viel Raum für Gespräche. Es war eine ungewöhnliche Veranstaltung, wie der folgende Beitrag einer Teilnehmerin zeigt.


Heike Wächterowitz vom Polizeipräsidium Köln:

Viel Raum für die Praxis!

Hummeln und Schmetterlinge als Bestandteil einer Arbeitstagung? Für mich als Polizeibeamtin klang es zunächst sehr befremdlich. Auch das Nichtvorhandensein einer Tageordnung und nicht festgelegte Pausenzeiten verursachten bei mir gewisse „Chaosängste.“ Beeindruckt hat mich zunächst jedoch die kreisförmige Sitzanordnung im Plenum, da ich auf bisherigen Tagungen lediglich die Hinterköpfe meiner Mitzuhörer sehen konnte.

Das “Hummel- und Schmetterlingskonzept“ verlor mit der Erläuterung der Moderatorin etwas von seiner Befremdlichkeit. Mit „Hummeln“ sollten all jene angesprochen werden, die von Gruppenarbeit zu Gruppenarbeit fliegen, um dort neue Ideen einzubringen, neue Aspekte abzustauben und diese in die nächste Gruppe zu tragen. Wird es ihnen zu langweilig, sollen sie einfach weiter fliegen. Die Stillen und Zurückhaltenden können von Gruppe zu Gruppe flanieren, wie Schmetterlinge, und strahlen dadurch Ruhe aus. Ich sah mich zwar weder in der Rolle des einen noch des anderen Insekts, nahm aber bei einigen Teilnehmenden wahr, dass es genau die Rolle war, die sie ausüben wollten. Das mag auf den ersten Blick unruhig klingen, jedoch zeigten die Regeln dieser Veranstaltung, dass es genau darauf ankam:

  • Wer kommt, ist die richtige Person.
  • Offenheit für das, was passiert.
  • Es beginnt, wenn die Zeit reif ist.
  • Vorbei ist vorbei.

In den Workshops entstand eine ungewohnt entspannte Arbeitsatmosphäre, die ich bisher nicht kannte. Wer sich hier nicht (mehr) einbringen konnte oder wollte, verließ ohne schlechtes Gewissen den Raum und konnte in einem anderen Arbeitsraum mit einsteigen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Möglichkeit die Inhalte der Arbeitsgruppen zu bestimmen. Dabei waren alle gleichberechtigt und auf gleicher Augenhöhe. So diskutierten Referatsleitungen des Ministeriums mit Tutorinnen und Tutoren, Dozentinnen und Dozenten mit Lehrenden sowie Polizeirätinnen und -räte mit Polizeikommissarinnen und -kommissaren in einer hierarchiefreien Runde. Als Vertreterin für die Praxis erlebte ich gewinnbringende Diskussionen, insbesondere in der Verzahnung mit Angehörigen des Ministeriums, der Theorie und des Trainings.

Ich erlebte Ordnung im Chaos mit viel Raum für eigene Ideen. Es war innovativ und trotzdem lösungsorientiert. Die selbst entwickelten Ideen erzeugten bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine derartige Motivation, dass gleich Umsetzungskonzepte vereinbart wurden. So wird der Fachbereich Polizei zukünftig zum Beispiel durch Hospitationsmöglichkeiten aller drei Bildungsträger eine engere Verzahnung erfahren, wodurch Theorie, Training und Praxis noch ein Stück näher zusammenwachsen können.


Die umfassende Dokumentation für die Veranstaltung wird zurzeit im Fachbereichsbüro erstellt. Aus ihr erwachsen weitere Erarbeitungsschritte, die uns sicherlich noch einige Zeit begleiten und fordern werden.

Aus den fünf konkreten Initiativen sind bereits zwei mit weiteren Arbeitsschritten hinterlegt, die alsbald umgesetzt werden sollen. Insgesamt lässt sich sagen, dass wir mit dieser Veranstaltung in der Hochschule Neuland betreten haben, was nur mit der engagierten Unterstützung des Fachbereichbüros und des Dezernats 11 möglich war. Sicher wird die positive Erfahrung aber dazu führen, dass wir auch weiterhin auf derartige kreative Formate für unsere Arbeit zurückgreifen werden.