FHöV Aktuell August 2012Der Newsletter ist da!

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Liebe Leserin,
lieber Leser,

mitten im Sommerloch hat Horst Hippler, neuer Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, die Fanfaren tönen lassen: Der Bologna-Prozess ist gescheitert, zentrale Ziele der Reform wurden nicht erreicht. In einem Interview der Süddeutschen Zeitung stellt er fest, es sei falsch gewesen, junge Menschen schneller durchs Studium und in den Beruf zu bringen. Zur Ausbildung einer Persönlichkeit benötige man mehr als einen Bachelor mit sechs Semestern. Generös gesteht Hippler allerdings zu, dass seine Kritik womöglich nicht für alle Hochschulen gilt: „Man muss sich entscheiden, ob man eine Hochschulausbildung rein berufsbezogen will, wie sie die Fachhochschulen bieten – was dort gut funktioniert. Oder ob man eine andere Art der Ausbildung will wie an den Universitäten.“

Ganz abgesehen von der hier anklingenden und überwunden geglaubten Melodie, Fachhochschulen seien für Ausbildung, Universitäten dagegen für Bildung zuständig, muss sich der HRK-Präsident fragen lassen, ob die Probleme vielleicht weniger mit Bologna als mit der universitären Umsetzung der Reform zu tun haben. Zu Recht weist Martin Sternberg, Sprecher der NRW-Fachhochschulrektoren darauf hin, dass die als überfrachtet kritisierten Curricula doch genau von denen verantwortet werden, die sie jetzt beanstanden.

Für unsere Fachhochschule glaube ich sagen zu können, dass uns Bologna enorme Impulse gegeben hat. Auch wir waren nicht von Anfang an perfekt, aber wir haben gelernt und systematisch verbessert. Der jetzt anlaufende „runderneuerte“ Bachelorstudiengang Polizei ist ein eindrucksvoller Beleg dafür. Hinzu kommt, dass wir unseren Studierenden in den dualen Studiengängen – trotz komprimierter Curricula – Erfahrungsräume bieten können, die über die reine Wissensvermittlung weit hinausreichen und damit Persönlichkeitsbildung nachhaltig unterstützen.

Eine Bestandsaufnahme zu den Entwicklungen und Wirkungen der Bachelorstudiengänge wird auch in den Reakkreditierungsverfahren vorgenommen, wie sie zurzeit an vielen Hochschulen des öffentlichen Dienstes anstehen, so auch für die FHöV NRW (Polizei und Rentenversicherung). Die Rektorenkonferenz der Verwaltungsfachhochschulen hat in ihrer diesjährigen Frühjahrstagung das Thema Reakkreditierung zu ihrem Schwerpunktthema gemacht. In einem Impulsreferat hat der Vorsitzende des Akkreditierungsrates, Prof. Reinhold Grimm, zu mehr Mut und Gestaltungswillen bei der Vorbereitung einer Reakkreditierung aufgerufen. Ich denke, mit Blick auf die umfassenden Veränderungen im Bachelorstudiengang des Fachbereichs Polizei hat es bei allen Beteiligten nicht an Mut gefehlt.

Ich wünsche uns allen einen guten Start ins neue Studienjahr.

Ihr
Ludger Schrapper
Präsident der FHöV NRW

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