Erste richtungsweisende ErgebnisseReförmchen statt Reform, oder: Vieles ist gut, wie es ist!

Reförmchen statt Reform, oder: Vieles ist gut, wie es ist!

Erste richtungsweisende Ergebnisse der „Arbeitsgruppe zur Qualitätsverbesserung der Studiengänge des kommunalen und staatlichen Verwaltungsdienstes“

Ein Schwerpunkt der Arbeit des Fachbereichsrates AV/R liegt derzeit darin, die in 2016 anstehende Reakkreditierung der Studiengänge der kommunalen und der staatlichen Verwaltung vorzubereiten. Dazu ist eine „Arbeitsgruppe zur Qualitätsverbesserung der Studiengänge des kommunalen und des staatlichen Verwaltungsdienstes“ eingerichtet worden, in der Vertreter der Studierenden, der Fachpraxis, der verschiedenen Fachgruppen der Lehrenden und die Sprecher des Fachbereichsrates mitwirken (vgl. dazu Infobrief des Fachbereichs AV/R vom September 2014). Erweitert wurde die Arbeitsgruppe auf Wunsch der Verwaltung der FHöV um zwei Vertreter der Studienortverwaltungen und eine Vertreterin des Prüfungsamtes. Auch die Rentenversicherung wird zukünftig vertreten sein.

Der erste Entwurf der Arbeitsgruppe, der eine semesterorientierte Struktur des Studiums vorsah, die wesentlich durch einen kompakten Methodenblock im Frühjahr hätte realisiert werden sollen, ist von den Landesfach- und Landesmodulkoordinatoren in einer Veranstaltung am 14. Oktober 2014 als nicht umsetzbar und inhaltlich nicht sinnvoll erachtet worden. Deutlich wurde auf der Veranstaltung zudem, dass der bestehende Studienverlaufsplan und die Modulverteilungspläne für grundsätzlich gut befunden werden. Gleichzeitig zeigte sich eine große Offenheit dahingehend, kritische Hinweise der Studierenden, der Praxisvertreter, der Kolleginnen und Kollegen sowie Empfehlungen der Akkreditierungsagentur zu diskutieren und ggfls. aufzunehmen. Auch die Veranstaltungen mit den Kolleginnen und Kollegen der Abteilungsverwaltungen am 20. Oktober 2014 zeigte, dass die geplante Reform nicht bzw. nur schwer organisierbar gewesen wäre.

Im Nachgang der Veranstaltungen hat die Arbeitsgruppe daher Vorschläge für einen optimierten Studienverlaufsplan sowie für Modulverteilungspläne erarbeitet, die sich am status quo orientieren und die Hinweise und Kritikpunkte der Kolleginnen und Kollegen soweit wie möglich berücksichtigen. Ferner sind die Ergebnisse der studiengangsbezogenen Evaluation und die Empfehlungen der Akkreditierungsagentur in die Entwürfe eingeflossen.

Der neue Entwurf eines optimierten Studienverlaufsplanes unterscheidet sich von dem bisherigen Verlaufsplan insbesondere dadurch, dass die Prüfungswochen explizit ausgewiesen und entsprechend nicht mit Lehrveranstaltungen verplant werden. Bereits nach dem S1 sollen nun erste Prüfungen stattfinden. Diese sowie die Prüfungen nach dem S 3 sollen sich unmittelbar an die Weihnachtspause anschließen. Der Fachbereichsrat hat den neuen Entwurf des Studienverlaufsplanes in seiner Sitzung am 25.11.14 für gut befunden und die Arbeitsgruppe gebeten, auf dieser Grundlage weiter zu arbeiten.

Diskussionsbedarf gibt es dagegen im Hinblick auf die Entwürfe der Modulverteilungspläne. Auch diese orientieren sich am derzeitigen status quo, wobei versucht wird, die Empfehlungen der KMK zum Abschluss und zur Prüfung eines Moduls in einem Studienabschnitt zu realisieren und die hohe Prüfungsbelastung der Studierenden nach dem S 2 dadurch zu entzerren, dass einzelne Module bereits nach dem 1. Studienabschnitt geprüft werden (wie Staat und Gesellschaft I; externes Rechnungswesen und wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen des Verwaltungshandelns). Der massiven Kritik der Studierenden an der Konzeption des S 3 wird dadurch begegnet, dass das Seminar vom S 3 wieder in den 4. Studienabschnitt verschoben wird. Zugleich soll die Hausarbeit im Personalrecht nun bereits zur Mitte des Studienabschnittes abgeschlossen werden. Aufnahme gefunden haben die Themen E-Government, Vergaberecht, Bescheidtechnik und Governance in der aktuellen Konzeption als neue Teilmodule, womit den Empfehlungen aus der Erstakkreditierung sowie den Optimierungsvorschlägen der Praxis Rechnung getragen wird. Möglich wurden die vorgesehenen Änderungen im Wesentlichen dadurch, dass das bisherige Pflichtmodul Sprachen auf Vorschlag des Landesfachkoordinators und als Reaktion auf die schlechten Evaluationsergebnisse in den Wahlpflichtbereich verschoben wurde und in einigen Modulen Stundenkürzungen erfolgen mussten.

Die Entwürfe des Studienverlaufsplanes und der Modulverteilungspläne werden im nächsten Schritt erneut mit den Landesfach- und Landesmodulkoordinatoren aus Theorie und Praxis rückgekoppelt und dann in den Fachbereichsrat eingebracht. Dieser muss bereits in den nächsten Sitzungen im Februar und Mai 2015 die wesentlichen Entscheidungen treffen.