Deutscher Verkehrsexpertentag 2017Gefahrenpotential Geschwindigkeit

Tempo runter, wo schwere Verletzungen drohen.(Foto: dpp-AutoReporter)
Tempo runter, wo schwere Verletzungen drohen.(Foto: dpp-AutoReporter)

Gefahrenpotential Geschwindigkeit

Am 24. November 2017 findet in den Räumlichkeiten der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) in Münster der diesjährige Deutsche Verkehrsexpertentag zum Thema "Gefahrenpotential Geschwindigkeit: Sicherheitsreserven – eine Tatbestandsaufnahme" statt. Veranstalter ist die Gesellschaft für Ursachenforschung bei Verkehrsunfällen e.V. (GUVU). Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland e.V. (VOD), der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) und der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW (FHöV NRW) ausgerichtet. Schirmherr ist Innenminister Herbert Reul.

Alle Verkehrsteilnehmer sind dem historisch gewachsenen Lebensbereich des Straßenverkehrs mehr oder weniger ausgeliefert, doch nur wenige machen sich klar, dass Leben und Tod dort eine geringere Distanz als eine Sekunde haben können. So werden bei unangemessen hohen Geschwindigkeiten und verkehrswidrigem Verhalten immer wieder enorme Schadenspotenziale aufgebaut, die insbesondere für schwächere Verkehrsteilnehmer untersucht und kategorisiert werden sollen.

Modellberechnungen und Kenntnisse aus der Trauma-Biomechanik dokumentieren die Folgen der Geschwindigkeit bei Straßenverkehrsteilnehmern. Je nach Verkehrssituation existieren in Abhängigkeit von der gefahrenen Situation unterschiedliche Schädigungspotenziale. Dort, wo Kollisionen mit Fußgängern möglich sind, sollte die gefahrene Geschwindigkeit rechtlich anders zu bewerten sein, als in Situationen, die ausschließlich Kraftfahrzeugen vorbehalten sind. Dies gilt auch für die Sanktionierung von Verstößen.

Der Deutsche Verkehrsexpertentag 2017 soll daher dabei helfen, ein neues Bewertungsschema zu formulieren. Des Weiteren soll die Frage aufgedeckt werden, inwieweit sich die Ahndung eines riskanten Verhaltens nicht mehr (wie heute regelmäßig üblich) an der numerischen Abstufung der gefahrenen Geschwindigkeit, sondern vielmehr am Potenzial der Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer orientieren sollte.

Beim Deutschen Verkehrsexpertentag, einem Diskussionsforum der GUVU für interdisziplinäre Fachgebiete, wird es in diesem Jahr darum gehen, einen Orientierungsrahmen für eine notwendig erscheinende Neuausrichtung der Beurteilung von Gefahrenpotenzialen zu bieten.
Dazu sollen während des Expertentags Lösungsmöglichkeiten formuliert werden, die sodann den politischen Institutionen in Deutschland, der Fachöffentlichkeit sowie Verkehrsteilnehmern vorgestellt werden.

Das vollständige Programm des Deutschen Verkehrsexpertentags, mit Anmeldemöglichkeit, ist ab Mitte September 2017 im Internet unter <link http: www.guvu.de external-link>www.guvu.de abrufbar.
Das Teilnahmeentgelt beträgt 95 Euro pro Person. Für Angehörige der FHöV NRW und der DHPol (gilt auch für Studierende) besteht im Rahmen eines bestimmten Kontingents die Möglichkeit der kostenfreien Teilnahme.