Der Nahostkonflikt als Katalysator für Antisemitismus Polizeiliche und kommunale Wirkungskreise und Aufgabenfelder

08. Apr 2024 um 15:00 - 17:00Speichern
Aufnahme des Holocaust Denkmals in Berlin.
Die Veranstaltung fand online via Zoom statt

Eine Veranstaltung der HSPV NRW im Rahmen des Forums „Weltoffene Hochschulen“

Bereits vor dem 7. Oktober 2023 wiesen einschlägige Studien und Entwicklungen darauf hin, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft verwurzelt ist und durch verschiedene Erscheinungsformen sichtbar wird.1 Seit der Eskalation des aktuellen Nahostkonflikts scheint dieser ein Katalysator für Antisemitismus in Deutschland und Nordrhein-Westfalen zu sein. Im öffentlichen Raum ist er deutlich sichtbar geworden, unter anderem bei Demonstrationen, Veranstaltungen im Kunst- und Kulturbereich, in Bildungseinrichten, auf privaten Hauswänden oder in den sozialen Medien.2

Antisemitismus trifft in erster Linie Jüdinnen und Juden. Er stellt aber letztlich eine Gefahr für die Demokratie als Ganzes dar. Insbesondere in Zeiten, die von Verunsicherungen und Krisen geprägt sind, werden einfache Antworten – und damit auch Antisemitismus – attraktiv für Menschen unterschiedlicher gesellschaftlicher Milieus und politischer Ausrichtungen, so der Antisemitismusbeauftragte des Bundes.3 Die Entwicklungen zeigen deutlich, dass die Eindämmung von Antisemitismus eine wachsende Aufgabe für den Rechtsstaat und damit auch für die Polizei und die öffentliche Verwaltung darstellt.

Das Forum „Weltoffene Hochschulen“ (WoH) ist ein Angebot für Angehörige der Hochschule. Aus unterschiedlichen Perspektiven wird über den Nahostkonflikt und seine Auswirkungen auf Deutschland und Nordrhein-Westfalen informiert. Ziel ist es insbesondere auf die polizeilichen und kommunalen Wirkungskreise und Aufgabenfelder zu schauen, für die Relevanz des Themas im eigenen Berufsfeld zu sensibilisieren sowie Raum für Austausch und Diskussionen zu bieten.

1 U.a. Bundesministerium des Innern (2017): Antisemitismus in Deutschland – aktuelle Entwicklungen, Berlin; Decker, Oliver; Kiess, Johannes; Heller, Ayline; Brähler, Elmar (2022): Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten, Neue Herausforderungen – alte Reaktionen?, Leipziger Autoritarismus Studie 2022, Gießen; Zick, Andreas; Küpper, Beate; Mokros, Nico (2023): Die distanzierte Mitte, Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/23, Bonn.

2 U.a. Bundesverband RIAS e. V. (2023): Monitoring, Antisemitische Reaktionen auf den 7. Oktober. URL: https://report-antisemitism.de/documents/2023-11-28_antisemitische_reaktionen_in_deutschland_auf_die_hamas-massaker_in_israel_2.pdf (12.02.2024).

3 Vgl. Deutscher Bundestag (2023): Klein: Antisemitismus bedroht Demokratie als Ganzes. URL: https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-929836 (09.01.2024).

Programm

Vorläufige Programmübersicht
UhrzeitProgrammpunkt
15 UhrBegrüßung, Einführung und Moderation
Sarah Jadwiga Jahn (HSPV NRW, WoH)
Perspektiven

Völkerrechtliche Perspektiven auf den Nahostkonflikt
Manuel Brunner (HSPV NRW)

Einschätzungen zu Auswirkungen in Nordrhein-Westfalen
Jörg Rensmann (Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen - RIAS NRW)

Einschätzung zu Auswirkungen auf polizeiliche Wirkungskreise und Aufgabenfelder
Thorsten Bliß (Polizei NRW)

Einschätzungen zu Auswirkungen auf kommunale Wirkungskreise und Aufgabenfelder
Andrea Ullrich (Stadt Dortmund, Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie der Stadt Dortmund)

Antisemitismus in Deutschland nach dem 7. Oktober 2023, jüdische und israelische Perspektiven
Alexander Friedmann (Hochschullehrer und Publizist)

anschließendAustausch
17 UhrEnde der Veranstaltung

Anmeldung

Die Veranstaltung richtet sich an Verwaltungsangehörige, haupt- und nebenamtlich Lehrende sowie Studierende der HSPV NRW. Bitte melden Sie sich vorab unter folgender E-Mail-Adresse für die Veranstaltung an: veranstaltungen(at)hspv.nrw.de

Die Veranstaltung findet online via Zoom statt. Die Zugangsdaten werden nach erfolgreicher Anmeldung an die Teilnehmenden verschickt. Es gibt keine Begrenzung der Teilnehmendenzahl.